Gamescom 2018 Ride 3 Hands On
Von der italienischen Spieleschmiede MILESTONE kommt RIDE 3. Ihr Ziel mit diesem Titel: die größte und realistischste Enzyklopädie bezüglich Motorräder zu schaffen. Und dafür haben sie uns auf eine kleine Probefahrt auf der Gamescom 2018 eingeladen.
Zum Einstieg gibt es eine kurze Präsentation von 3 Slides. Und da steht es: "Extreme customization" und "realism" sind das Ziel. Ein paar Zahlen werden gezeigt: Von Anfang an 230 Fahrzeuge in sieben Kategorien, nutzbar auf 30 bekannten Strecken. 500 veränderbare Teile und dafür ein besonderer "livery editor" in dem kreiert und geteilt werden kann. Das soll heißen, dass Designs sowohl auf andere Motorräder übertragen als auch von anderen Spielern genutzt werden können. Und für die Zukunft seien bereits 70 weitere Zweiräder geplant, teilweise kostenlos und teilweise premium um weitere Inhalte finanzieren zu können. Dieses RIDE hat zum ersten Mal einen "richtigen Motor": die Unreal Engine. Dadurch ist die Physik korrekt und sowohl KI als auch zum Beispiel Kollisionen werden realistisch dargestellt.
Die Story entwickelt sich über Magazine, größtenteils echte Cover! Es wird mehrere Stufen geben und jede hat eine Handvoll Herausforderungen zu meistern. Dargestellt durch eben jene Cover und Charakteristika sucht sich der Spieler genau das aus worauf er Lust hat. Denn mit der Wahl werden auch die zur Verfügung stehenden Vehikel auf eine bestimmte Epoche begrenzt. Und nur diese eine ist notwendig um im "career mode" auf das nächste Level zu kommen.
Drei Modi wird es geben: den Schnelleinstieg, den Karriere und den "time attack"-Modus. Für die Demo stehen uns der Schnelleinstieg und "time attack" zur Auswahl. Aus den 32 Wheels und sechs Strecken wähle ich in der ersten Runde eine Kawasaki ZX 7RR von 1996 auf dem Mazda Raceway Laguna Seca aus. Meine ersten Meter sind sehr grob und die Kurven bekomme ich mehr schlecht als Recht. Eine Ideallinie wie man sie aus anderen Rennsimulationen kennt versucht mir den Weg und das richtige Tempo anzuzeigen. Auch wenn ich diese drei Runden würdevoll verliere haben sich meine Rundenzeiten stetig verbessert und die letzte konnte ich sogar komplett auf dem Asphalt bleiben.
In Runde zwei geht es auf dem gleichen giftgrünen Modell nach Macau bei Nacht. Und das sieht nicht schlecht aus. Neonlichter, Pfützen und die Reflektionen erwecken einen eigenen Charme. Wesentlich gefühlvoller und beherzter mit Beschleunigung und Bremsung kriegen ich die engen Kurven gefühlt besser als zuvor. Zum ersten Mal probiere ich auch die Rückspulfunktion bei solchen Turns bei denen ich das Gefühl hatte es schöner zu absolvieren. Und tatsächlich ergibt sich nach ein, zwei Versuchen ein kontaktfreies um die Ecke kommen. Dieses "Bullettime" läuft flüssig und nahtlos, lässt sich gleichzeitig sehr leicht bedienen.
In der letzten Auswahl geht es mit einem V9 Bobber von Moto Guzzi auf die Isle of Man. Das langsamere und trägere Geschoss fühlt sich ganz anders an als die Kawasaki. Schwerfällig geht es um die Kurven und in die Geraden. In der ersten Person und der Sicht der Helmkamera rauscht es und das Bild wackelt. Sich dann auch noch nach links und rechts umzusehen sieht gut aus. Zwar sind die animierten Zuschauer nicht ganz so attraktiv aber das stört auch nicht weiter.
RIDE 3 macht einen guten Eindruck. Die Version, die ich antesten durfte, lief stabil und war optisch in Ordnung. Ich kann mir gut vorstellen, dass Freunde des motorisierten Zweirads hier spielerisch ihre Traumgeschosse erstellen und ausfahren können wie es auch letzten Endes der Wunsch der Entwickler ist. Viele erwähnte Aspekte sind durch das Anhören der Community zu Stande gekommen und auch im Team seien viele selbst Motorradfahrer. Die beste Grundlage um die größte Enzyklopädie und realistischste Simulation vom Biken bis zum 08. November 2018 (Release) zu schaffen.