Fimbul Test Review

Aus dem Hause Zaxis kommt ein kleiner Titel, der den/die SpielerIn in die nordische Mythologie entführt. In Fimbul stürzt man sich in einen privaten Krieg zwischen den sagenhaften Gestalten der Riesen. Dabei entpuppt sich die Hauptfigur Kveldulver als Bastard, der den allgegenwärtig gefürchteten Ragnarök, die Apokalypse der Mythologie verhindern soll.

Fimbul wartet mit einem eigenen Stil auf, um seine Geschichte zu erzählen. Weitgehend liebevoll gestaltete Landschaften wechseln sich mit klassischen Comic-Strips ab, die funktionieren können aber nicht optimiert daher kommen. Von Anfang bis Ende zieht sich diese Form auf und hat einen gewissen Charme, der aber nicht voll ausgeschöpft wird. Die Comics machen auch einen großen Anteil aus und stellen bei Zeiten Entscheidungen vor, die sich jedoch nicht gravierend für den finalen Ausgang der Story darstellen. Es ändern sich dadurch nur der ein oder andere Bosskampf.

Die Mechaniken des Spiels selbst sind sehr übersichtlich und leider ebenfalls nicht makellos. Zwischen den zwei Nahkampf-Waffen Axt oder Schwert plus Schild wechselt man sich mit dem Speer als Distanz-Waffe ab. Das Werfen selbst funktioniert ziemlich simpel und effektiv. Die beiden Nahkampf-Waffen scheinen absolut keinen Unterschied aufzuweisen. Man kombiniert leichte und schwere Angriffe, Blocken und Ausweichen und Special-Combos, die Punkte kosten. Diese laden sich ausschliesslich durch Treffer auf und akkumulieren sich im Laufe des Spiels zu immer höheren Zahlen, aber auch die hinzukommenden Special-Combos kosten dann mehr. Auch eine heilerische Fähigkeit in Form eines kurzlebigen Banners ist vorhanden, welches mir mehrfach das Leben gerettet hat. Stirbt man wird  man nach einem eingeschobenen, aber stets gleichen, kurzen Comic-Strip vor dem letzten Kampf wiederbelebt.

Die Kämpfe selbst folgen in Abständen ab, wodurch man nicht jeden Meter neue Gegner antrifft aber wenn, dann in der Regel in mehreren Wellen. Die eigenen Attacken werden eingereiht und wenn man falsch antizipiert kann man nicht ausweichen, nur noch blocken. Die Hitbox der Feinde scheint wesentlich größer zu sein als die Animationen vermuten lassen - sehr zu meinem Verdruss am Anfang. Auch die Fähigkeiten einiger Gegner, die Schnee oder Staub aufwirbeln, sind oftmals sehr problematisch, da sie die FPS enorm droppen lassen und man förmlich eine Diashow zu sehen bekommt. Wenn nun mehrere Gegner mit dieser Fähigkeit gleichzeitig auf dem Schlachtfeld waren könnt Ihr euch ausmalen, wie stockend der Spielablauf war. Absolut uncool.

Abschließend gibt es noch die Landschaften zu bewerten. Im Laufe der Geschichte verändert sich das Abbild der Umgebung und prinzipiell hat mir gefallen was ich gesehen habe! Die Kameraführung hat allerdings komische Pfade genommen und so hab ich die Steuerung nur fehlerhaft nutzen können oder auch mal gar nichts vom Schlachtfeld gesehen. Das Lighting hat für einige schöne Momente gesorgt und der Schneefall konnte auch zur Atmosphäre positiv beitragen.

Die Ladezeiten waren angenehm kurz und die Comics fingen erst auf Knopfdruck an. Der Ablauf konnte per Spammen vom X beschleunigt werden jedoch mit der Gefahr Abschnitte zu überspringen. Der ohnehin kurze Umfang des Spiels kann dadurch verkürzt werden. Allerdings rate ich davon ab wenn Ihr Fans der Mythologie selbst seid. Ein Durchlauf benötigte etwas mehr als vier Stunden und im Nachhinein sind die Kapitel aus dem Storystrang einzeln anwählbar.

Im Prinzip hat das Rezept für Fimbul einige gute Zutaten vorzuweisen allerdings sorgt die Umsetzung für eine Minderung des Spielspaßes: Stockende Kämpfe, mangelnde Kameraführung und leider wenige Optionen für eine Hack-n-Slay-Genretitel.

FAZIT 6.0 aus 10

Fimbul schafft es nicht mitzureißen. Die Ansätze versprechen, was das Gesamtpaket nicht halten kann. Ein Titel, der zwar auch Lust auf mehr macht aber unbefriedigt zurücklässt. Schade eigentlich, da das Grundrezept durchaus stimmig ist.