PlayerUnknown's Battlegrounds (PUBG) Test / Review

Battle Royale ist heutzutage so populär, dass nicht nur Gamer, sondern wahrscheinlich selbst viele Großmütter das beliebte Genre kennen. Vor dem Boom von Fortnite und der Beliebtheit von Blackout gab es jedoch ein Spiel welches den Schneeball des Battle Royale Genre ins Rollen gebracht hat: Playerunknown's Battlegrounds. Besser bekannt unter der Abkürzung PUBG ist es für viele das Spiel welches Battle Royale populär und in die Öffentlichkeit gebracht hat. Nach der ca. einjährigen Xbox Exklusivität kommt das Spiel nun auf die PlayStation 4. Hat das Spiel aus dem sehr holprigen Start der Xbox Version gelernt? Und für wen ist PUBG bei all den anderen Battle Royale Games geeignet?

Eigentlich sollte das Spielprinzip bereits bekannt sein aber ich erkläre es trotzdem ganz kurz. 100 Spieler stürzen sich aus einem Flugzeug auf eine Insel, dort wird gelootet was geht um seine Siegeschancen zu erhöhen, die Map wird durch einen “giftigen” bzw. radioaktiven Schleier immer keiner und nur der letzte Überlebende siegt. Wie viele Kills man in einer Runde macht ist egal. Einzig und allein als letzter Überlebender zu stehen ist das Ziel. Der Weg dorthin ist jedem selbst überlassen. Es kann entweder Solo oder in Squads gespielt werden. PUBG kann entweder in Third-Person-Perspective oder First-Person-Perspective gespielt werden. Zum Zeitpunkt des Tests gab es leider noch keinen "First Person Only" Mode. Erst sollen die Spielerzahlen gemessen werden und auf Basis der Anzahl der aktiven Spieler entschieden werden wann der FPS-Mode eingeführt wird. Bisher gibt es also nur die Option im Third Person Mode zu spielen und In-Game auf die Ego Perspektive zu wechseln.

Auf technischer Ebene wurde ich Anfangs positiv überrascht. Am Anfang der Runde fallen die Frames per Seconds zwar gefühlt in den einstelligen Bereich aber sobald man gelandet ist stabilisiert die FPS-Anzahl sich und bleibt fast immer konstant auf 30. Leider muss ich alle die auf 60fps Wert legen enttäuschen, da das Spiel auf 30fps bleiben soll (zumindest zum Zeitpunkt des Reviews). Ich wurde nur ein Mal vom Server disconnected und Spiele wurden immer, bis auf eine einzige Ausnahme, schnell gefunden. Überraschenderweise muss ich berichten, dass das Audiodesign besser ist als bei Blackout beispielsweise. Es ist leichter Schritte und Schüsse von Gegner einzuordnen und einzuschätzen. Spieler mit einem guten Gehört und guter räumlichen Einschätzung haben hiermit oft eine besser Chance in kommenden Feuergefechten.

Grafisch gesehen sieht es leider ganz anders aus. Dies fängt beim Sturzflug auf die Map bereits an. Man erkennt wirklich keine einzigen Landmarks auf der Map, erst wenn man circa die Hälfte des Sturzflug zurückgelegt hat, poppen die Landmarks auf. Ohne Map-Kenntnisse ist es somit unmöglich im Vorhinein zu sehen wo man landet. Sobald man landet wird es leider auch nicht besser. Verwaschene Texturen, Kantenflimmern und Detail-Pop-Ups sind leider der Standard. Viele sagen, dass es bei solchen Spielen aber nicht unbedingt auf die grafische Leistung ankommt, sondern auf das Gefühl des Spielens und dem verbundenen Erlebnis. Grundsätzlich kann ich solche Aussagen unterstützen, auch andere Spiele wie beispielsweise Counter Strike fallen in diese Kategorie, aber sobald die grafische Performance die eigene Leistung erschwert sieht dies wieder anders aus. Durch die “jagged edges” die im Spiel auftreten ist es oftmals sehr schwer Feind von der Umgebung zu unterscheiden und somit wirkt die Grafik direkt auf die erbrachte Leistung im Spiel ein und kann somit leider auch den Unterschied ausmachen zwischen Sieg und Niederlage.

Wirklich angenehm ist es, dass gleich zum Launch die drei Maps vorhanden sind: Erangel, Miramar und Sanhok. Erangel ist die erste PUBG-Map welche einen 8x8 Kilometer Umfang umfasst  und von russischen Militärter-Geländen inspiriert wurde. Miramar umfasst ebenfalls 8x8 Kilometer und der Kampf ums Überleben findet hier in der Wüste von Mittel und Südamerika statt. Sanhok ist genau die Hälfte der zwei vorherigen Maps mit einem 4x4 Kilometern Umfang im Dschungel von Südostasiens. Durch die verringerte Größe von Sanhok ist diese am hektischen und am meisten mit Action geladen, vor allem im early-game. Jeder wird sicherlich seinen Favoriten haben aber ich man muss eindeutig sagen, dass Miramar visuell am langweiligen und auch am hässlichsten im Vergleich zu den anderen beiden Maps ist. Miramar fühlt sich einfach leer an.

Die Controls bringen negative wie aber auch positive Aspekte mit sich. Dadurch das ein Controller natürlich weitaus weniger Tasten mit sich bringt als eine Tastatur sind Tasten doppelt und dreifach belegt. Dies lässt sich nicht vermeiden und ist auch in anderen Spielen der Fall. Allerdings fällt dies am meisten und am negativsten im Inventory System auf. Es ist eigentlich fast direkt aus der PC Version übernommen worden und funktioniert auf der Konsole aber nicht mal ansatzweise gut. Aktionen die im Inventory auf dem PC eine Sekunde in Anspruch nehmen dauern auf der Konsole weitaus länger. Wenn man einen gekillten Gegner looten möchtet ist man somit für eine wirklich lange Zeit, ich rede hier von 15 Sekunden aufwärts manchmal, verwundbar und wirklich hilflos der Konkurrenz ausgeliefert. Dies kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Die Einstellungstiefe der Controls hingegen hat mich erfreut. Den Spielern wird eine große Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten gegeben. Wir können selbst unsere Dead-Zone der Sticks einstellen. Wirklich sehr positiv!

Okay, genug damit jetzt. Für wen ist PUBG geeignet? PUBG ist ein semi-realitischer Taktik-Shooter der anders ist als beispielsweise Fortnite oder Blackout ist. “Pick up and play” mit sofortige Genugtuung ist nicht der Fall. Man muss sich mit der Materie etwas auseinandersetzen wollen und wissen wollen, welche Waffen welches Recoil haben und welche Aufsätze welche Waffeneigenschaften verändern. Die Lernkurve ist schwieriger als in anderen Battle Royale Spielen aber wenn man gewillt ist die Zeit zu investieren fühlt sich das erlernte Wissen und Können mehr als zufriedenstellend an. Nicht nur Aiming wird belohnt, sondern auch Map-Awereness und Knowledge des Equipments. Nicht nur ist es wichtig seine Schüsse zu treffen, sondern auch seine Umgebung und sein Equipment richtig einschätzen zu können.

Es ist jedoch ein wesentlich langsameres Spiel als seine Konkurrenten. Es kann auch gut sein, dass man im mid-game für 15 Minuten oder länger keinen einzigen Gegner sieht. Dies liegt jedoch nicht nur am Taktik-Shooter selbst, sondern auch an der schieren Größe der Maps von Erangel und Miramar. Diese langen Durststrecken ohne Action können negativ wie auch positiv gesehen werden. Sicherlich gewinnen durch die lange Isolation aufkommende Feuergefechte an Spannung und Reiz, aber je nachdem wie euer Spielstil und euer Spielgeschmack ist kann dies jedoch auch als negativer Faktor gesehen werden. Im late-game scheint PUBG allerdings wieder im vollen Maße. Sich innerhalb der Top 10 zu befinden lässt das Herz pumpen und das Adrenalin steigen. Die Spannung in der Luft kann schon fast mit einem Messer geschnitten werden.

 

Fazit 7.0 von 10

Der PS4 Konsolenstart ist sicherlich ein positiverer als der damalige Xbox Start. Zum Glück hat das Entwicklerteam aus seinen Fehlern gelernt. Insgesamt gesehen besitzt das Spiel jedoch auch seine Mängel. Es ist den Leuten ans Herz zu legen die bisher keine Chance hatten PUBG auf anderen Plattformen zu spielen oder eine langsamere und taktischere Geschwindigkeit in ihrem Battle Royale Erlebnis haben wollen. Personen die an semi-realistischen Taktik-Shootern interessiert sind und gewillt sind die Lernkurve zu meistern werden hier ebenfalls ihren Gefallen dran finden.