Zone of the Enders The 2nd Runner - MARS Test / Review

In Zone of the Enders The 2nd Runner - MARS (abgekürzt: ZOE: MVRS) wird ein Fanfavorit der PS2 aus dem Jahre 2003 erneut von KONAMI auf den Markt gebracht. Nachdem wir einen ersten Einblick auf der Gamescom 2018 erhalten durften freuen wir uns unsere Erfahrungen im Review mit Euch teilen zu dürfen. In schönen 4k und einem zusammengeschnittenen Intro beginnt das Spiel auf meiner PS4 Pro und geleitet mich nach einigen Minuten in ein Hauptmenü. Darüber in Kürze mehr.

Bevor ich einen neuen Spielstand starten kann muss ich aus vier verschiedenen Schwierigkeiten wählen, darunter wird die zweite für einen Neuling empfohlen. Die Story beginnt quasi bevor der Protagonist Dingo Egret über seinen charakteristischen Mech dem "Orbital Frame" Jehuty verfügt. Und darum geht es in den ersten Minuten. Auf einem fiktiven Bergbau-Planeten lerne ich zur Einleitung mit einem unspektakulären Mining-Mech die Steuerung kennen zu der anfangs nur das Bewegen, das Springen und das Sprinten ("Dash") gehört. Nachdem ich die ersten geographischen Hindernisse überwunden habe gerate ich in eine riesige Anlage und in diesem Moment erscheint ein riesiges unbekanntes Weltraumschiff und greift mit eigenen Mechs den Planeten und meine Verbündeten an. Noch bevor ich auf einen Hilferuf reagieren kann gerät die Anlage unter Beschuss und ich kann mich nur retten indem ich das dortige Vehikel entere und knapp entkomme.

Von hier an entwickelt sich die Geschichte im typischen Anime-Stil mit Cutscenes und Zwischensequenzen die filmartig abgespielt werden. Auch die Dialoge finden mit nicht allzu großer Abwechslung der gemalten Charaktere statt, sodass mancher Wortwechsel optisch wiederholt und somit durchgekaut wirkt. Neben diesen Charakteristika ist auch der Kampf mit und gegen Mechs sehr malerisch - wie die Schwerter gekreuzt werden, Fähigkeiten ausgeführt und ausgewichen werden und letzten Endes auch die Todes- und Zerstörungsanimationen. Für Fans von Animes wie Neon Genesis Evangelion, Gundam Wing oder eben Zone of the Enders auf jeden Fall gefundenes Futter, für alle anderen eventuell nicht ansprechend genug. Für die Kämpfe wird man mit einem spärlichen Tutorium aber dafür ausführlichem Trainingsmodus vorbereitet. Hier lernt man wirklich alles was es an Funktionen gibt, kann diese im gleichen Atemzug üben und ist ein Plus, da sehr gut erklärt wird und mir nach einmaligen Ansehen schon gereicht hat.

Im Laufe des Spiels erhält man verschiedene "Sub"-Waffen die einen leichten taktischen Anspruch erheben, jedoch mit entsprechend spielerischen Fähigkeiten nicht überlebensnotwendig zu sein scheinen - zumindest auf meinem gewählten Schwierigkeitsgrad.

Die Konflikte sind leider nicht sehr abwechslungsreich denn die Bossbegegnungen sind mehrfach der gleiche Widersacher. Was die Levels betrifft gibt es Karten im unterschiedlichen Design jedoch nicht malerisch schön und abwechslungsreich. Die Feinde sind in den meisten Fällen linear erscheinende Wellen und auch die Missionsunterpunkte sind nicht besonders anspruchsvoll.

Da ich die andere Teile nicht kenne und in unserem Termin auf der Gamescom nicht viel zu den inhaltlichen Unterschieden gesagt wurde kann ich nur unterstellen, dass der Schwerpunkt auf dem optisch-akustischen Remake lagen. Denn die überarbeiteten Special-Effects (SFX) sind in den 4K doch hübsch anzusehen und auch die Soundeffekte sind gut geworden. Am meisten gefielen mir die Explosionen und Dash-Animationen und auch die verschiedenen Waffen sahen gut aus. Allerdings kam es in einigen Sequenzen (Slo-Mo's) und Fights zu kleinen Rucklern und Verzerrungen und leider nicht nur selten. Zum VR-Modus empfehle ich auf jeden Fall nicht sofort damit zu starten, sondern sich zuerst die Tastenbelegung zu verinnerlichen. Andernfalls kann es zu stressigen Momenten kommen. Die Umsetzung in VR hat mir auch gefallen da ich dort ein Problem nicht hatte; nämlich die optimale Geschwindigkeit der Kamera in der 3. Person-Perspektive einzustellen.

Mit einer Spielzeit von knapp 9 Stunden (kleiner Tipp: denk an euren manuellen Speicherstand, weil es keinen Autosave gibt) hatte die Story ein offenes Ende. Die Story ist jetzt nicht "Oscar"-reif oder des Golden Globes würdig, da sicherlich nicht nur ich sie vorausahnen konnte und auch Interaktionen der Charaktere entsprachen eben "nur" dem Maßstab von Animes. Dennoch muss ich sagen, dass es eine witzige Unterhaltung besitzt und wenn es auch nur auf die Freiheit in den Kämpfen und die Ausraster des kindsköpfigen Protagonisten zu reduzieren ist. 

Fazit 7.5 aus 10 

Mit ZOE: MVRS werden Fans von damals voll bedient. Der Stil, die Atmosphäre und nun auch die "Looks" sind sicherlich besser denn je. Allen anderen die eine tiefgründige Story oder ein revolutionäres Gameplay suchen, können hier ihr Glück versuchen, werden es aber wahrscheinlich nicht finden. Es ist ein gelungenes Remake aber eben nicht mehr.